Jahreshauptversammlung Bündnis90/Die Grünen
Norderney. Die diesjährige Jahreshauptversammlung des GRÜNEN Ortsverbands war Ort ausgeprägter politischer Diskussionen. Die wichtigsten Themen dabei waren die Marienresidenz, das Gewerbegebiet und die Ratsarbeit.
Im Hinblick auf die insolvente Norderney Genossenschaft, die die Marienresidenz betreibt, legen die GRÜNEN Wert auf die Einhaltung der ursprünglich vereinbarten sozialen Nutzung. Und das schließt den meistbietenden Ausverkauf der Wohnungen in der Marienresidenz aus, damit Norderney auch in Zukunft bezahlbare, seniorengerechte Wohnungen hat.
In der Diskussion um das Norderneyer Gewerbegebiet möchten die GRÜNEN das Gewerbe dort vor Umwandlung schützen. In der Pressemitteilung heißt es: „Da wir auf der Insel zu wenig Gewerbeflächen haben, mussten wir unlängst dafür neue Flächen im Hafenbereich ausweisen. Weitere mögliche Gewerbeflächen stehen z. Zt. nicht zur Verfügung. Wird das Gewerbegebiet in ein sogenanntes „urbanes Gebiet“ umgewandelt, ist die Zukunft der ortsansässigen Handwerksbetriebe auf Norderney gefährdet.“ Einer solchen Entwicklung wollen die Insel-GRÜNEN keinen Vorschub leisten, denn ein „urbanes Gebiet“ ermöglicht, dass Personen ohne Betriebsbezug im Gewerbegebiet wohnen können sowie die Ansiedlung von Beherbergungsbetrieben. Das bedeutet, dass dieselbe Preisspirale in Gang gesetzt würde, unter der die Insel insgesamt leidet.“
Außerdem bemängelten die Parteimitglieder auf ihrer Jahreshauptversammlung, dass die Diskussionen in den Gremien nicht inhaltlich, sondern zunehmend mit pauschalen Vorwürfen auf persönlicher Ebene geführt würden. Jüngstes Beispiel sei der Tagesordnungspunkt „Leerstand von Gewerbeflächen in der Innenstadt“. Auf den Bericht der Verwaltung und des Vertreters des Einzelhandelsverbands sei keine Diskussion wie auf die Misere reagiert werden solle, erfolgt.
„Wir haben den Eindruck, dass die Norderneyer:innen hier mehr von ihren politischen Vertreter:innen erwarten,“ hieß es dazu von der alten und neuen Vorsitzenden des Ortsverbands Anja Krezmin. Mit ihr wurden auch ihre beiden Vorstandskolleginnen Barbara Bakker-Dinkla und Rosemarie Germer für ein weiteres Jahr in den Vorstand gewählt.