Atlantis der Nordsee in Gefahr

Foto: Alexander Semenov
Foto: Alexander Semenov

Norderney. Das Meeresschutzgebiet Doggerbank gilt als das ökologische Herz der Nordsee. Doch die Grundschleppnetz-Fischerei bedroht und zerstört die geschützte Sandbank und ihre einzigartige Artenvielfalt. Ein Fachgespräch mit Meeresschutz-Expertin Isabelle Maus beleuchtet die Hintergründe.

Vor Tausenden von Jahren bildete das Doggerland eine Landbrücke zwischen England und dem Festland, bis es in der Nordsee versank. Heute ist die Doggerbank das Herz der Nordsee und das Zuhause für viele Meerestiere geworden: Muscheln, Fischschwärme, Rochen, Wale, sogar Riesenhaie und Delfine. Deswegen wurde die Doggerbank zum Meeresschutzgebiet erklärt. Doch der Schein trügt: Das Meeresschutzgebiet ist nicht wirklich geschützt, denn mit Grundschleppnetzen dürfen dort Fische in großen Mengen gefangen werden. Die gefährlichen Netze verwüsten wichtige Lebensräume und sind eine der größten Bedrohungen für die Artenvielfalt im Meer. Windparks sollen auf der Doggerbank gebaut werden und ein Weltraumbahnhof wird derzeit in unmittelbarer Nähe des Schutzgebiets geplant.

Isabelle Maus vom BUND-Meeressschutzbüro gibt im Rahmen eines Fachgesprächs am Mittwoch, den 23. Juli 2025 um 19.30 Uhr im Watt Welten Besucherzentrum spannende Einblicke in die ökologischen Besonderheiten der Doggerbank und erklärt Hintergründe zu Schutzvorhaben und der geplanten wirtschaftlichen Nutzung. Diskutieren Sie mit, wie wir gemeinsam die Doggerbank in der Nordsee retten können.

Diese Veranstaltung ist kostenfrei. Anmeldung telefonisch erbeten unter 04932-2001.

Isabelle Maus; BUND Landesverband Bremen e.V. Foto © Birgit Wingrat Fotografie

 

Info

Isabelle Maus studierte Global Management und Komplexes Entscheiden in Südamerika und Bremen. Sie ist begeisterte Taucherin und seit 2022 Expertin für Meeresschutzgebiete und Meerespolitik im BUND-Meeresschutzbüro in Bremen.