Skipper gerettet

Norderney. Am Donnerstagnachmittag ,(gegen 17.30 Uhr) fingen die Seenotretter der DGzRS-Station Norderney einen Hilferuf auf, der über den internationalen UKW-Not- und Anruf-Kanal 16 gesendet wurde. Auch die Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-Ordination Centre Bremen, der DGzRS hörte den Funkspruch mit und erhielt wenig später zusätzlich eine Alarmierung über SafeTrx, die Sicherheitsapp der Seenotretter.
Auf diese Weise gelang es den Seenotrettern, die Position des Alleinseglers zu bestimmen. Ein 75-Jähriger war mutmaßlich während eines heftigen Gewitterschauers orientierungslos geworden und dadurch mit seiner acht Meter langen Segelyacht auf der Sandbank Steinplate, rund eine Seemeile (etwa 1,8 Kilometer) südlich der Insel Norderney festgekommen.
Von Norderney lief umgehend der Seenotrettungskreuzer EUGEN zum Havaristen aus. Aus Norddeich kam das mit Freiwilligen besetzte Seenotrettungsboot OTTO DIERSCH dazu. Beide Einheiten erreichten schnell die Unglücksstelle, konnten vor Ort jedoch zunächst nicht eingreifen. Aufgrund des bei Ebbe ablaufenden Wassers lag die havarierte Yacht bereits in kurzer Zeit größtenteils trocken. „Diese Sandbank ist mit die höchste Stelle hier im Wattgebiet“, erläutert der Bootsführer der OTTO DIERSCH, Richard Kölber. Da die Yacht offenbar keinen Schaden genommen hatte, beschlossenen die Seenotretter in Absprache mit dem Skipper, bei Flut zurückzukommen, um das Boot bei höherem Wasserstand freizuschleppen.
Gegen 21.15 Uhr jedoch meldete sich der Mann erneut bei den Seenotrettern: Er war von seinem Boot auf die Sandbank gestürzt, wieder an Bord geklettert und klagte nun über starke Schmerzen. Da der geringe Wasserstand es weiterhin erschwerte, die Yacht zu erreichen, alarmierte die Rettungsleitstelle See der DGzRS zusätzlich die DLRG-Ortsgruppe Norderney, die mit einem sehr flachgehenden Schlauchboot Wasserretter zur Yacht brachte. Der Rettungshubschrauber „Christoph 26“ der ADAC Luftrettung brachte einen Notarzt und einen Notfallsanitäter zur Unglücksstelle, die den Patienten transportfähig machten, sodass er in stabilem Zustand gegen 23.30 Uhr ins Krankenhaus geflogen wurde.