Seenotrettung vor Baltrum

Norderney. Am Samstagvormittag geriet ein Segelboot nördlich der Ostfriesischen Insel Baltrum in eine ernste Notlage. Vater und Sohn befanden sich sich auf Überführungsfahrt des Bootes aus den Niederlanden an die Weser. Gegen 10 Uhr meldeten beide einen Ruderschaden, Probleme mit der Maschine sowie ein beschädigtes Segel. Die Situation verschärfte sich durch einsetzendes ablaufendes Wasser, starken Nordwestwind und steile Wellen.
Die „Elly Hoffmann Röser“ der DGzRS von Baltrum lief in Richtung der Havarie aus. Eine Seenotretterin stieg an Bord des Segelboots, sicherte es und betreute die beiden Segler. Die auf Langeoog stationierte „Secretarius“ nahm das havarierte Boot längsseits, um beim Schlepp anzulegen. Zur Unterstützung wurde der Seenotrettungskreuzer „Eugen“ von Norderney alarmiert.
Aufgrund des Niedrigwassers war ein gefahrloses Anlaufen des Borkumer Hafens nicht möglich. Das beschädigte Segelboot wurde daher nach Norderney geschleppt. Um die Mittagszeit übergaben die Seenotretter Vater und Sohn an den Rettungsdienst. Beide wurden zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus Norderney gebracht.
Das Seegebiet gilt auch unter erfahrenen Seglern als äußerst anspruchsvoll. Eine exakte Navigation ist erforderlich, da die Fahrwasser an gefährlichen Sandbänken vorbeiführen. Eine Strandung in diesem Bereich ist extrem gefährlich für Schiff und Besatzung. Vor vier Jahren – im August 2021 – war ganz in der Nähe ein Segelboot mit drei jungen Seglern gekentert. Einer der Segler hatte das Unglück damals nicht überlebt.
Die genauen Umstände der Havarie werden von den Behörden derzeit noch untersucht.