Schutzmaßnahme gegen Sturmfluten

Norderney. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) reagiert auf den deutlich abgesunkenen Strandabschnitt am Westkopf. Ab Anfang August werden rund 260.000 Kubikmeter Sand aus der Robbenplate in die Buhnenfelder der Insel gespült – ein wichtiger Schritt zum Schutz vor Sturmfluten und Küstenschäden.
Zwölf Buhnenfelder zwischen den Buhnen F und H1 erhalten neues Sandmaterial, um das Strandniveau wiederherzustellen. Auf Grundlage aktueller Vermessungen zeigen sich dort kritische Werte. Das Risiko einer Unterspülung der Promenade und Küstenschutzanlagen sei laut NLWKN-Leiter Prof. Frank Thorenz erheblich. Bereits Ende Juli trifft die vormontierte, 300 Meter lange Spülleitung aus der dänischen Ostsee auf Norderney ein. Sie verbindet das Baggerschiff Thor R mit dem Strandbereich. In einem rund um die Uhr laufenden Betrieb wird ein Sand-Wasser-Gemisch über die Leitung auf den Strand gepumpt und durch Planierraupen gleichmäßig verteilt.
Die Arbeiten sind von der Promenade aus sichtbar und bieten interessante Einblicke für Urlaubsgäste. Der NLWKN bittet jedoch dringend, Absperrungen und Hinweise zu beachten.
Strandaufspülungen haben auf Norderney Tradition – bereits 1951/52 wurde das Verfahren erstmals eingesetzt. Die aktuelle Maßnahme wird mit rund 3,5 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln gefördert. Zuletzt erfolgte eine Aufspülung im Jahr 2019.