Norderney will Krankenhaus sichern

Neben der Stadt Norderney möchten auch andere Interessenten das Krankenhaus erwerben.

Norderney. Die Stadt bleibt im Rennen trotz Konkurrenten. Am 27. Oktober fand am Landgericht Aurich die Gläubigerversammlung zum Insolvenzverfahren des Norderneyer Krankenhauses statt. Vertreter der Stadt Norderney durften aus rechtlichen Gründen nicht teilnehmen. Aus der anschließenden Pressemitteilung des Insolvenzverwalters erfuhr Bürgermeister Frank Ulrichs, dass die Verhandlungen über eine mögliche Übernahme nun nicht nur mit der Stadt, sondern auch mit zwei weiteren Interessenten konkret weitergeführt werden sollen.

Der Bürgermeister ist zuversichtlich: „Es sind mir weder die Bieter noch deren Konzeptionen und Absichten für das Krankenhaus bekannt“, erklärt Ulrichs. Nach einem arbeitsintensiven Jahr der Vorbereitung, zahlreichen Gesprächen, fachlichen Abstimmungen und einer nahezu übernahmereifen Vorbereitung habe er dennoch die berechtigte Hoffnung, „dass die Stadt Norderney zu angemessenen und realisierbaren Konditionen den Zuschlag erhält.“

In den vergangenen zwölf Monaten hat die Stadt Norderney unter teils komplexen rechtlichen und formalen Rahmenbedingungen umfangreiche Anstrengungen unternommen, um eine kommunale Übernahme des Krankenhauses möglich zu machen. Zahlreiche behördliche Auflagen, Fristen und juristische Anforderungen mussten erfüllt werden und haben das Verfahren in vielen Teilen erschwert. Trotz dieser Hürden habe die Stadt konsequent und mit großem Engagement die Voraussetzungen für eine Übernahme geschaffen. Die Verantwortung und die Initiative trage die Kommune vollständig selbst, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus.

Die Stadt sieht in einer kommunalen Trägerschaft die beste Chance, die medizinische Grund- und Notfallversorgung der Inselbevölkerung und ihrer Gäste dauerhaft zu sichern. Ulrichs betont, dass das Krankenhaus nicht nur eine medizinische Rolle erfülle, sondern auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung für Norderney habe. „Das Krankenhaus ist Teil unserer öffentlichen Daseinsvorsorge und ein wichtiger Arbeitgeber“, so Bürgermeister Ulrichs. „Es steht für Sicherheit, Vertrauen und Verlässlichkeit – Werte, die gerade in einer Inselgemeinschaft von besonderer Bedeutung sind. Wir wollen alles daransetzen, dass diese Einrichtung auch in Zukunft erhalten bleibt und weiterentwickelt werden kann. Dafür wäre die Kommune der beste und seriöseste Träger.“

Weitere Schritte

Die Stadt werde sich konstruktiv in die laufenden Verhandlungen einbringen und ihr Engagement nicht zurückfahren. Sollte Norderney den Zuschlag erhalten, planen Verwaltung, Fachleute, Beschäftigte und politische Gremien die Ausarbeitung eines tragfähigen Zukunftskonzepts, das den speziellen Bedürfnissen der Insel gerecht wird.