Bundestagsabgeordnete auf Sommertour
Norderney. Am Mittwoch machte Filiz Polat, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Halt auf Norderney. Auf Einladung des Grünen-Ortsverbandes Norderney informierte Polat über das neue Staatsangehörigkeitsrecht, das sie maßgeblich mitverhandelt hat. Anke Dröst vom Grünen-Ortsverband Norderney begrüßte die Gäste und stellte gleich zu Beginn die Frage der Veranstaltung: Was müssen unsere ausländischen Mitbürger, die schon lange auf Norderney leben, tun, um die deutsche Staatsangehörigkeit zu erlangen?
Polat erläuterte, warum es aus ihrer Sicht Zeit war für ein neues Staatsangehörigkeitsrecht: „Die Menschen, die bei uns leben, sollen auch endlich mitbestimmen können. Das ist grundlegendes demokratisches Prinzip. Im europäischen Vergleich waren wir dabei bisher weit hinten. Mit dem neuen Staatsangehörigkeitsrecht holen wir nun endlich auf. Jetzt kann man sich schon nach fünf Jahren Aufenthalt einbürgern lassen, in bestimmten Fällen sogar schon nach drei Jahren.“ Auch sei neu, dass jeder, der sich einbürgern lassen wolle, auch die erste Staatsangehörigkeit behalten kann. Die doppelte Staatsangehörigkeit sei nun möglich.
Auf Norderney leben und arbeiten rund 60 verschiedene Nationen. Die Menschen bilden eine beeindruckende Vielfalt ab und alle Teilnehmer*innen der Veranstaltung waren sich einig, dass ohne Zuwanderung nichts mehr gehe auf Norderney. Die Möglichkeit, mit dem neuen Staatsangehörigkeitsrecht nun schneller eingebürgert zu werden und dadurch mitbestimmen zu dürfen, sei auch eine Anerkennung der Leistung der Menschen, ohne die viele Betriebe ihr Geschäft einstellen müssten.
Polat nahm sich auch Zeit für einen Besuch im Thomas – Morus – Haus und nahm an einer Informationsrunde in der Grundschulmensa teil.