Sand für die Zukunft

Norderney. Diesen Sommer erleben Gäste am Westkopf von Norderney ein ungewöhnliches Schauspiel: Aufspülarbeiten sichern die Insel gegen die Kraft der Nordsee und bieten gleichzeitig eine faszinierende Live-Inszenierung moderner Küstenschutztechnik.
„Auch wenn die Arbeiten mitten in der Saison angekündigt wurden, sind sie unverzichtbar, um Strand und Uferpromenade langfristig zu schützen“, betont Wilhelm Loth, Geschäftsführer der Staatsbad Norderney GmbH. „Wir bedauern eventuelle Unannehmlichkeiten und bitten um Verständnis, dass uns die kurzfristige Information erst Ende Juli erreichte.“
Die Maßnahme dient dem Schutz der Uferpromenade und der Insellandschaft vor Sturmfluten und Erosionsprozessen. Verantwortlich zeichnet der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der nach dem Prinzip „Building with Nature“ arbeitet. Technikfans, Naturbegeisterte und Familien sind eingeladen, täglich neue Fortschritte zu verfolgen. Jede Buhnenlinie wird nacheinander aufgefüllt, so dass der Küstenschutz zum Sommerhighlight wird und gleichzeitig einen wertvollen Einblick in nachhaltige Küstenpflege bietet.
„Natürlich hoffen wir auf Verständnis für mögliche Einschränkungen im betroffenen Strandabschnitt“, so Loth weiter. „Doch gerade weil diese Maßnahmen in der sturmflutfreien Sommerzeit durchgeführt werden müssen, lässt sich das mit dem Urlaub auf Norderney bestens verbinden: als Erlebnis mit Mehrwert und als sichtbares Zeichen für den Schutz unserer geliebten Insel.“
Projektdaten im Überblick
- 260.000 Kubikmeter Sand aus der Robbenplate
- Verteilung zwischen den Buhnen F und H1 auf rund zwei Kilometern Strandlänge
- Einsatz des dänischen Baggerschiffs Thor R mit 300 Meter Spülleitung
- Feinarbeit durch Planierraupen direkt am Wasser
- Arbeitsmodus: 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche
- Voraussichtliche Dauer: sechs Wochen